20 Jahre HörBibliothek
Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe begleitet mich seit dem Jahr 2001, als meine Frau und ich das Hörbuchmagazin Hörothek ins Internet stellten. "Die Hörothek", wie sie immer genannt wurde, war lange Zeit führend in der Online-Beratung rund ums gesprochene Wort – und sie hatte damals schon ein ganz großes "Offline-Vorbild": die HörBibliothek Mariahilf, die drei Jahre vorher gestartet war. Quasi durch Zufall liefen wir uns über den Weg (die Internet-Recherche war damals noch mühselig) und schlossen sofort viel mehr als eine Kooperation, sondern eine Freundschaft unter wahren Hörbuch-Fans. Seit zwanzig Jahren bringt die HörBibliothek jeden Interessierten (und auch Skeptiker!) auf den Geschmack der akustischen Literatur, berät unermüdlich mit Herzblut und Leidenschaft und erweist auch der Gesellschaft einen großen kulturellen Dienst, dessen sich Christa Wiener-Pucher und ihr Team so vielleicht gar nicht bewusst sind. Immer wieder sagen die Kunden Sätze wie diese: "Ohne die HörBibliothek wüsste ich nicht, wie schön Literatur sein kann." Tatsächlich haben auch wir diesen Satz oft gehört, und entsprechend groß war der Schmerz, als wir nach elf Jahren aus den verschiedensten Gründen die Hörothek leider schließen mussten. Umso schöner ist es deshalb, zu wissen, dass die "Hörbuch-Freundin" in Graz, die HörBibliothek Mariahilf, überhaupt nicht daran denkt, ihren wunderbaren Dienst jemals einzustellen. Im Gegenteil: Nach zwanzig Jahren ist sie so lebendig und kreativ wie wohl nie zuvor. Wie wir in Zukunft Hörbücher hören werden? Sicher werden noch viel mehr Menschen den Erzählungen lauschen, und die HörBibliothek wird diese Entwicklung mindestens begleiten. Also: Auf die nächsten zwanzig Jahre! Man hört sich! ;-)
René Wagner, Hörbuchjournalist und Sprecher
(Christa Wiener-Pucher: „Meiner Meinung nach der Fachmann auf dem Hörbuchmarkt“)