Ann-Helén Laestadius: Das Leuchten der Rentiere
Der Tod von Elsas geliebtem Rentier wird als „Diebstahl“ abgestempelt. Robert wird Elsa noch viele Jahre das Leben schwer machen.
Rentiere sterben, werden gequält und bestialisch zu Tode gefoltert. Ihr Fleisch wird auf dem Schwarzmarkt verkauft. In der samischen Gemeinde weiß jeder, wer der Täter ist, aber die Polizei unternimmt weiterhin nichts dagegen.
Die Zeit vergeht und Elsa wird erwachsen. Für sie gibt es kein Leben ohne Rentiere und das bedeutet, dass sie kämpfen muss. Sie will ihre eigene Rentierherde besitzen und traut sich die Arbeit mit den Tieren zu. Sie weiß aber auch, dass sie dann niemals heiraten kann, denn kein Mann würde eine Frau mit eigener Rentierherde dulden, denn der Platz der Frau ist im Haus bei Mann und Kind.
Elsa behauptet nun ihren Platz in der Gemeinde und fügt sich nicht in die althergebrachte Rolle einer samischen Frau. Durch ihren Mut wird die Presse auf die Problematik des Rentierdiebstahl aufmerksam und die Polizei schenkt den Samen nun endlich Glauben. Da auch der Wilderer Robert verstorben ist, kehrt Ruhe in die samische Gemeinschaft ein.
Die Autorin Ann-Helén Laestadius, selbst gebürtige Samin, schrieb dieses beeindruckende Buch über das Volk der Samen, über ihre Kultur, über deren Lebenswandel und über ihren täglichen Kampf, den sie als indigenes Volk bestehen müssen. Es handelt auch von Rassismus, um Ausgrenzung und Hass. Gleichzeitig thematisiert sie aber auch die Gefahren des Klimawandels.
Die Sprecherin Jana Marie Backhaus-Tors liest mit sympathischer, warmer Stimme, aber öfters leider viel zu schnell.
Margit Weis