Alexander von Schönburg: Der grüne Hedonist
Er behandelt dabei einen ganzen Fächer bekannter Problembereiche wie Fleischkonsum, Flugreisen, Verpackungsmüll, Autoverkehr und elektronischer „Firlefanz“, spricht aber auch weniger Bewusstes an wie Sport, Kleidersucht oder Einrichtungsprahlerei. Der dabei angewandte, leicht snobistische Unterton des in Berlin lebenden, offensichtlich gut situierten Autors mit Stammbaum ist Absicht, geht es ihm doch darum darzulegen, dass umweltbewusstes Handeln zuallererst von einer Elite vorgelebt werden muss, um so allmählich vom Rest der Gesellschaft als nachahmenswert empfunden zu werden.
Lobenswert, dass Schönburg sämtliche Ratschläge zuallererst an sich selbst richtet und so gut es geht auch befolgt; weniger durchdacht, dass mancherlei nur in gut organisierten Großstädten (shared mobility statt eigenem Fahrzeug), oder bei entsprechender Geldbörse (Reiten statt Radeln) durchführbar ist.
Oliver Schönfelds jugendliche Stimme passt hervorragend zum leicht schnöseligen Duktus des Texts und macht die Hörbuchversion mit ihren vier CDs zu einem Vergnügen für alle, die die Hoffnung auf ein lebenswertes Morgen noch nicht aufgegeben haben.
Hugo Kubarth